Filmforum Kreuzlingen und Konstanz - KuK
Erleben Sie Filmkunst im Kult-X
Do 15.05. Beginn 20:00
Agent of Happiness
Bhutan 2024 | Doku | 94 Min. | OV in Dzongkha/d
Buch und Regie: Arun Bhattarai, Dorottya Zurbó
Mit: Amber Kumar Gurung, Sarita Chettri, Guna Raj Kuikel, Hemlata
Gurung, Yangka Lhamo, Wangmo Lhamo, Dophu Dem, Dechen Selden
Im Königreich Bhutan wird das Bruttonationalglück statistisch
erhoben. Im Gegensatz zum rein ökonomischen
Bruttosozialprodukt berücksichtigt es auch das psychische, soziale,
ökologische und spirituelle Wohl der Bevölkerung und fliesst in die
Regierungsplanung ein.
Arun Bhattarai und Dorottya Zurbó reisen in ihrem zweiten
gemeinsamen Dokumentarfilm mit den beiden Glücksagenten
Amber und Guna durchs Land, um herauszufinden, wie der
einzigartige Index funktioniert und ob Glück überhaupt messbar ist.
Die Befrager kommen ins Gespräch und nehmen sich Zeit: „Waren
Sie in letzter Zeit manchmal wütend? Wie viele Kühe haben Sie?
Wie glücklich sind Sie auf einer Skala von eins bis zehn?“»
Wir treffen auf Menschen von entwaffnender Ehrlichkeit und
Bescheidenheit. Ihr Humor ist ansteckend und zeigt: Innehalten tut
gut. Erst recht, weil auch im Land des Glücks Risse sichtbar werden.
Amber selbst fragt sich, ob er als Angehöriger einer Minderheit
bald die Staatsbürgerschaft erhält – und die grosse Liebe findet.
Seine Dates sind schon mal vielversprechend und so elegant und
stimmig in die Dokumentation eingewebt, dass man sich zuweilen in
einem Spielfilm mit Drehbuch wähnt. Mit schwebender Leichtigkeit
lädt uns der Film ein, nebenbei über unsere eigene Zufriedenheit
nachzudenken.
Donnerstag, 22. Mai 2025, 19 Uhr (!)
The Seed of the Sacred Fig
Fokus: Frau, Leben, Freiheit
Iran (FR, DE) 2024 | Drama, Thriller | 168 Min. | ab 16 (16) J.* | Farsi/d
Buch und Regie: Mohammad Rasoulof
Mit: Misagh Zare ,Soheila Golestani, Mahsa Rostami, Setareh Maleki
Am 16. September 2022 verlor die 22-jährige Mahsa Amini ihr
Leben, nachdem sie durch die islamische Sittenpolizei brutal
misshandelt worden war, weil sie ihren Hijab zu locker getragen
habe. Ihr Tod löste Proteste im Iran aus, wie sie das Land noch nie
gesehen hatte und sorgte weltweit für eine grosse Welle an
Solidarität: „Woman, Life, Freedom“ ging als Slogan um den Globus
im weltweiten Kampf für Gleichberechtigung, Freiheit und
Menschenrechte.
„The Seed of the Sacred Fig“, deutsch „Die Saat des heiligen
Feigenbaums“, spielt In der Zeit kurz nach dem Tod von Mahsa
Amini.
Iman, ein Familienvater der Teheraner Mittelschicht, wird zum
Untersuchungsrichter am iranischen Revolutionsgericht befördert.
Dies bedeutet für die Familie mit den zwei Töchtern Rezvan (21)
und Sana (16) nicht nur den sozialen Aufstieg, sondern auch eine
Besserung ihrer finanziellen Situation. Allerdings zieht es auch
weitere Einschränkungen für die Mädchen mit sich, die sich noch
sittlicher verhalten sollen, um nicht aufzufallen. Denn Iman hat nun
die Befugnis, über Leben und Tod zu entscheiden. Als die Proteste
auf der Strasse ihren Weg in das Haus finden und kurz darauf Imans
Dienstwaffe verschwindet, greift die Paranoia im Familienleben um
sich.
Mit „The Seed of the Sacred Fig“ hat Mohammad Rasoulof ein
packendes und hochaktuelles Drama geschaffen – ein Tribut an die
Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“. Wegen Drehverbots und
drohender Gefängnisstrafe im Iran musste er diesen Spielfilm
heimlich realisieren. Noch während der Postproduktion wurde seine
Verurteilung zu acht Jahren Haft bestätigt, was ihn zur Flucht aus
seinem Heimatland zwang – zu Fuss über die Berge. Nach Standing
Ovations und Auszeichnungen am Festival von Cannes 2024 stellte
er sein Werk im Sommer auf der Piazza Grande in Locarno vor, wo
ihn das Publikum erneut mit begeistertem Applaus feierte.
* Zutrittsalter nach Schweizerischer Kommission Jugendschutz im Film;
ab 6 (10) J. = freigegeben ab 6, empfohlen ab 10 Jahren.
Do 22.05 Beginn 19:00
The Seed of the Sacred Fig
Fokus: Frau, Leben, Freiheit
Iran (FR, DE) 2024 | Drama, Thriller | 168 Min. | ab 16 (16) J.| Farsi/d
Buch und Regie: Mohammad Rasoulof
Mit: Misagh Zare ,Soheila Golestani, Mahsa Rostami, Setareh Maleki
Am 16. September 2022 verlor die 22-jährige Mahsa Amini ihr Leben, nachdem sie durch die islamische Sittenpolizei brutal misshandelt worden war, weil sie ihren Hijab zu locker getragen habe. Ihr Tod löste Proteste im Iran aus, wie sie das Land noch nie gesehen hatte und sorgte weltweit für eine grosse Welle an Solidarität: „Woman, Life, Freedom“ ging als Slogan um den Globus im weltweiten Kampf für Gleichberechtigung, Freiheit und Menschenrechte.
„The Seed of the Sacred Fig“, deutsch „Die Saat des heiligen Feigenbaums“, spielt In der Zeit kurz nach dem Tod von Mahsa Amini.
Iman, ein Familienvater der Teheraner Mittelschicht, wird zum Untersuchungsrichter am iranischen Revolutionsgericht befördert. Dies bedeutet für die Familie mit den zwei Töchtern Rezvan (21) und Sana (16) nicht nur den sozialen Aufstieg, sondern auch eine Besserung ihrer finanziellen Situation. Allerdings zieht es auch weitere Einschränkungen für die Mädchen mit sich, die sich noch sittlicher verhalten sollen, um nicht aufzufallen. Denn Iman hat nun die Befugnis, über Leben und Tod zu entscheiden. Als die Proteste auf der Strasse ihren Weg in das Haus finden und kurz darauf Imans Dienstwaffe verschwindet, greift die Paranoia im Familienleben um sich.
Mit „The Seed of the Sacred Fig“ hat Mohammad Rasoulof ein packendes und hochaktuelles Drama geschaffen – ein Tribut an die Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“. Wegen Drehverbots und drohender Gefängnisstrafe im Iran musste er diesen Spielfilm heimlich realisieren. Noch während der Postproduktion wurde seine Verurteilung zu acht Jahren Haft bestätigt, was ihn zur Flucht aus seinem Heimatland zwang – zu Fuss über die Berge. Nach Standing Ovations und Auszeichnungen am Festival von Cannes 2024 stellte er sein Werk im Sommer auf der Piazza Grande in Locarno vor, wo ihn das Publikum erneut mit begeistertem Applaus feierte.
Sa 24.05 Beginn 11:00
Vielfall von elf bis elf
14:30 Kurzfilme für Kinder
16:00 Kurzfilme: Skurril, wild ...
Mi 04.06 Beginn 20:00
Die Schweizermacher
Kooperation mit Apollo
Schweiz 1978 | Komödie | 107 Min. | FSK (D) ab 6 J. | D/Schw.dt.
Regie: Rolf Lyssy
Mit: Emil Steinberger, Walo Lüönd, Beatrice Kessler u.a.
Max Bodmer und Moritz Fischer, die Hauptfiguren dieser ironisch-satirischen Komödie ums Schweizer-Werden und Schweizer-Sein, gehören zu jenen Beamten der Kantonspolizei, die einbürgerungswillige Ausländer unter die Lupe nehmen müssen. Denn nicht jeder eignet sich zum Schweizer. Wer die Staatsbürgerschaft dieses schönsten, saubersten und reichsten Landes erwerben will, wird besucht, befragt, beobachtet, belauscht, beurteilt, verglichen, notiert, bewertet. Er muss so beschaffen sein, wie Amtsstellen sich einheimische Bürger wünschen. Dass bei einem solchen Überprüfungsvorgang verschiedene Methoden angewendet werden können, erfahren in dieser doppelbodigen Geschichte ein deutscher Psychiater mit seiner Frau, ein italienischer Konditor und eine jugoslawische Ballettänzerin. Ihre erwünschten und unerwünschten Erlebnisse mit den zwei Leumundsberichterstattern, Bodmer und Fischer, sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Verhältnissen lassen sich aber nicht ganz ausschliessen…
Do 05.06. Beginn 20:00
My Favourite Cake
Fokus: Frau, Leben, Freiheit
Iran/FR/Schweden/DE 2024 | Drama | 96 Min. | ab 12 (16) J.| Farsi/d
Regie: Behtash Sanaeeha, Maryam Moghaddam
Mit: Lily Farhadpour, Esmail Mehrabi
Seit ihre Tochter nach Europa emigriert ist, lebt die 70-jährige Witwe Mahin alleine in Teheran. Nach einem geselligen Nachmittag mit Freundinnen beschliesst sie, der Liebe nochmals eine Chance zu geben. Unverhofft trifft sie bei der Suche auf den gleichaltrigen Taxifahrer Faramarz. Aus dieser zufälligen Begegnung wird eine ebenso überraschende wie unvergessliche Nacht.
„My Favourite Cake“ ist die dritte gemeinsame Arbeit des Regie-Duos Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha. Der Film, der seine Weltpremiere im Wettbewerb der Berlinale feierte, ohne dass das Regisseur-Paar persönlich teilnehmen konnte, erzählt mit zartem Humor eine gefühlvolle Geschichte von Hoffnung und Liebe, bis es im letzten Drittel ernster wird. Dabei gibt er einen authentischen Einblick ins alltägliche Leben im Iran und in die subtilen Möglichkeiten, sich gegen das autoritäre Regime zu emanzipieren.
Do 12.06. Beginn 20:00
Vergiss mein nicht
In Kooperation mit dem See-Burgtheater Kreuzlingen
Deutschland 2011/12 | Dokumentarfilm | OF/D | 88 Min. | ab 10 (12) J.
Regie/Co-Produzent: David Sieveking | Recherche David Sieveking, Monika Preischl, Gabriele Simon | Kamera Adrian Stähli | Montage Catrin Vogt |Musik Jessica de Rooij |
Mitwirkende: Gretel Sieveking (geb. Schaumann), Malte Sieveking, David Sieveking, u.a
Mit Einführungen zur Sommertheater-Produktion „HONIG IM KOPF“ (Premiere der Bühnenfassung nach dem gleichnamigen Spielfilm am 10. Juli)* durch Giuseppe Spina, Co-Intendant des See –Burgtheaters/Regisseur, und zum begleitenden Dok-Film durch das Filmforum KuK.
Der deutsche Filmemacher David Sieveking (*1977) dokumentiert in seinem sehr persönlich angelegten Portrait die letzten Lebensjahre seiner an fortschreitender, schwerer Demenz erkrankten Mutter Gretel (1937-2012). Als er zur Entlastung seines Vaters Malte für einige Zeit bei seinen Eltern einzieht um seine Mutter zu pflegen, beobachtet er mit der Kamera die Auswirkungen der Krankheit auf ihre Persönlichkeitsveränderung, die sie zunehmend die Orientierung verlieren und auf Hilfe angewiesen sein lässt, auf den Familienverband und vor allem auf das Verhältnis zu ihrem Ehemann.
Neben der Verwirrung, stehen lichte Momente: die Mutter verliert ihr Gedächtnis, einen Teil ihrer Kommunikation, entwickelt im reduzierten Sprechen aber eine gleichsam unschuldige Direktheit, Ehrlichkeit und lässt Humor wirken. Aus den Alltagssituationen heraus und später mit einer Fahrt von David und Gretel in die Schweiz, wo die Familie einige Jahre lebte, entwickelt sich als filmische Zeit-Reise – mit privaten Fotografien und zeitgeschichtlichen Archivaufnahmen – die puzzleartige Erforschung der Familienhistorie und des Lebens einer starken, freigeistigen Frau, die Sprachwissenschaftlerin, Frauenrechtlerin, Journalistin, Revolutionärin, Lehrerin, Ehefrau und Mutter war: “Aus der Tragödie meiner Mutter ist kein Krankheits-, sondern ein Liebesfilm entstanden, der mitmelancholischer Heiterkeit erfüllt ist.“(David Sieveking)
Preise:
- Bester Film – Settimana della critiqua/SRG SSR – IFF Locarno 2012
- Hessischer Filmpreis 2012 – Bester Dokumentarfilm 2012
- DOK-Filmpreis des Goethe Instituts – DOK Leipzig 2012
Quotes:
- „Sensible, sogar heitere Annäherung an die Demenz der Mutter.“(DRS 2)
- “Die Liebe und der Humor tragen diesen Film und diese Familie – und das ist tröstlich.“(ttt / ARD) „Formal brillant, inhaltlich sanft-ironisch und gleichzeitig ein herzzerreissendes Porträt.“(Tessiner Zeitung)
- „Nie kommt hier auch nur ein Funke von Voyeurismus auf, warmherzig-mitfühlend ist der Blick von der ersten Sekunde an. Und so schwer das Thema auch ist, so leicht kommt «Vergiss mein nicht» dennoch daher. Keine erschütternde Studie eines Zerfalls ist das, sondern ein zärtlicher Film, der trotz des sich zunehmend verschlechternden Zustands der Porträtierten das Leben feiert.“(kultur-online.net)
* Alle Informationen zur Sommertheaterproduktion “Honig im Kopf“ im Seeburgpark, bei der Regisseur und Co-Intendant Giuseppe Spina die Bühnenfassung von Florian Battermann des gleichnamigen Spielfilms von Til Schweiger (2014) inszenieren wird (Aufführungen vom 10.07. bis 05.08.25), unter www.seeburgtheater.ch
Do 19.06. Beginn 20:00
Typisch Emil
Dokumentation
Schweiz 2024 | Doku | 123 Min. | ab 6 (10) J. | OV/d
Regie: Phil Meyer
Mit: Emil Steinberger, Niccel Steinberger u.a.
„Typisch Emil – Vom Loslassen und Neuanfangen“ bringt Emil Steinbergers unvergessliche Auftritte, seinen Humor und seine Sprache, die Generationen begeistert haben und immer noch begeistern, auf die Leinwand. Der Film geht dabei über den nostalgischen Blick auf die beliebten Bühnen-Figuren hinaus und taucht ein in eine Welt, in der Emil gegen die Schatten seiner Kindheit und den Druck des Ruhms kämpft, um seinen Platz als gefeierter Komiker zu finden. Nicht zuletzt ist „Typisch Emil“ die Geschichte einer grossen, romantischen Liebe.
Das Filmteam hat sich durch ungesehenes Archivmaterial gearbeitet und nach nie erzählten Geschichten geforscht. Entstanden ist ein bewegender Dokumentarfilm über 90 Jahre Emil, in dem der unverkennbare Schalk des Künstlers immer wieder aufblitzt.
So 22.06. Beginn 17:00
Prisoners of Fate
Kooperation mit der Arbeitsgruppe Asylsuchende Thurgau AGATHU anlässlich des Flüchtlingstages
Schweiz 2023 | Doku | 100 Min. | 14 (14) J | OV/d
Regie: Mehdi Sahebi
„Prisoners of Fate“, deutsch „Gefangene des Schicksals“ begleitet Geflüchtete aus Afghanistan und Iran in ihrem Alltag in der Schweiz. Mahmad, ein Deserteur, Sanam, von ihrem kleinen Sohn getrennt, Ezat, der sich um seine zurückgelassene Mutter sorgt und der Jugendliche Omid, der mit überwältigendem Heimweh zu kämpfen hat, alle empfinden Ohnmacht angesichts ihres Schicksals. Nach den Strapazen der Flucht stehen sie nicht nur vor der Herausforderung, sich als Asylsuchende in einem fremden Land zurechtfinden zu müssen, sondern sind mit dem schmerzhaften Prozess der Vergangenheitsbewältigung konfrontiert. In ihren dunklen Momenten bezeichnen sie sich als „«Gefangene des Schicksals“, doch dank Freundschaft, Zusammenhalt und Humor schöpfen sie immer wieder Hoffnung.
Mehdi Sahebi, selbst in den 1980er Jahren aus dem Iran in die Schweiz geflohen, eröffnet uns in diesem Dokumentarfilm eine einzigartige Perspektive und schafft eine bemerkenswerte emotionale Nähe zu den Protagonist*innen. Nach dem Gewinn des Hauptpreises der Semaine de la critique mit „Zeit des Abschieds“ im Jahre 2006, feierte der Filmemacher 2023 mit „Prisoners of Fate“ eine erfolgreiche Rückkehr in die prestigeträchtige Sektion des Filmfestivals Locarno.
Do 26.06. Beginn 20:00
Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris
Drama, Komödie
Dänemark 2022 | Drama, Komödie | 103 Min. | ab 12 J.| OV/d
Buch und Regie: Niels Arden Oplev
Mit: Sofie Gråbøl, Lene Maria Christensen, Anders W. Berthelsen, Søren Malling, Luca Reichardt Ben Coker, Peter Gantzler, Christiane G. Koch, Karen-Lise Mynster, Illyès Salah, Jean Pierre Lorit
Diese Busreise wird so schnell niemand vergessen. Denn als Inger ihre Schwester Ellen und deren Mann Vagn im Herbst 1997 auf einen Kurztrip nach Paris begleitet, läuft nicht alles nach Plan. Inger fällt unter den anderen Reisenden auf. Offen erklärt sie ihre psychologische Situation: Sie ist schizophren. Dies zeigt sich vor allem in ihrer Unverblümtheit, die nicht allen gefällt. Schnell gerät die Familie zwischen Unverständnis und Vorurteile. Doch in Paris angekommen wird klar, dass alle so ihr Päckchen mit sich rumtragen. Während eines der mitreisenden Paare in einer Ehekrise steckt, freundet sich Inger mit deren Sohn an, der fasziniert ist von ihrer Direktheit.
Niels Arden Oplev, dem 2009 mit dem Thriller „Verblendung“ der internationale Durchbruch gelang, zeigt in „Rose“ auf leichtfüssige und emotionale Weise in fiktionaler Form die sehr persönliche Geschichte seiner beiden Schwestern, die 1997 eine Busreise nach Paris unternahmen, die in Oplevs Familie Legendenstatus besitzt.
Mit der gelungenen Mischung aus Drama und Komödie wurde der Film in Skandinavien zum Überraschungshit an den Kinokassen. In der Hauptrolle brilliert die grossartige dänische Schauspielerin Sofie Gråbøl, bekannt als Kommissarin Lund.
Mi 09.07. Beginn 20:00
Easy Rider
Kooperation mit APOLLO
USA 1969 | Drama, Road Movie | 95 Min. | FSK 16 | OV/d
Regie: Dennis Hopper
Drehbuch: Peter Fonda, Dennis Hopper, Terry Southern
Diese Reise wird zum Symbol einer ganzen Generation. Wyatt, genannt „Captain America“, und Billy satteln ihre schweren Harley-Davidson-Motorräder und machen sich auf den Weg von Los Angeles nach New Orleans, um dort den berühmten Mardi Gras zu erleben. Ihr Roadtrip quer durch das Herz Amerikas ist mehr als nur eine Fahrt – er wird zur Auseinandersetzung mit einem Land im Umbruch.
Die beiden Biker begegnen Hippie-Kommunen, freien Seelen und verlorenen Träumen, aber auch tief verwurzelter Intoleranz und Gewalt. In einer Welt, die sich nach Aufbruch sehnt, aber in alten Mustern gefangen ist, geraten die Außenseiter immer wieder an Grenzen – bis ihnen schließlich klar wird, dass wahre Freiheit ihren Preis hat.
Dennis Hopper inszenierte mit “Easy Rider” nicht nur einen Kultfilm, sondern auch ein Zeitdokument der späten 1960er Jahre – roh, direkt und voller ikonischer Bilder. Unterstützt von einem legendären Rock-Soundtrack mit Songs wie “Born to Be Wild” von Steppenwolf oder “The Weight” von The Band, avancierte der Film zum Symbol für Rebellion und den Traum von einem freien Amerika.
Mit seinem rauen Stil und der schonungslosen Gesellschaftskritik veränderte “Easy Rider” das Kino für immer und ebnete den Weg für das New Hollywood. Jack Nicholson brilliert als charismatischer, aber desillusionierter Anwalt, der sich den Bikern anschließt – und wurde mit seiner Rolle über Nacht zum Star.
Ein Film über das Unterwegssein, das Träumen – und die schmerzhafte Erkenntnis, dass der amerikanische Traum vielleicht nie existiert hat.